Thaddäus Salcher

stellt mit dem Maler Robert Bosisio in der Galerie an der Pinakothek der Moderne aus.  

München 2020

 

Thaddäus Salcher OT. 160 x 60x80 cm, Eisen
Thaddäus Salcher
Thaddäus Salcher
Thaddäus Salcher
Robert Bosisio
Robert Bosisio

17 Jänner - 8 März 2020

Gabelsbergerstr 7,  München

 

 

Thaddäus Salcher 

Der Raum als Thema, weil der Künstler ihn mit seinen Eisenskulpturen formt. Dass Thaddäus Salcher gerade Eisen wählt, um sich der menschlichen Figur zu bemächtigen, ist kein Zufall. Er stammt aus dem Grödental, hoch oben in Pufels ist er zu Hause und dort entstehen die Werke.
Seit einigen Jahren ist sein Material das Eisen, ungewöhnlich, aber doch verständlich für jemanden, der von Holz-Kunst-Tradition umgeben ist.
Zwei Schwerpunkte lassen sich in den Arbeiten ausmachen, einerseits die menschliche Figur und ihr inneres Empfinden, anderseits abstrakte Objekte. Eigen ist beiden die starke Reduktion, die Konzentration auf Form, Material und auch Farbe. Rost ist der Ton der Arbeiten, in Bildform, als freistehendes Objekt, als Figur, der Rostton, der sich im Raum behauptet, ihn ergänzt, diesen vielleicht bricht, in der Natur einen Farbakzent setzt. Wichtig dabei, dass diese Skulpturen wie eine Schule des Sehens gelesen und betrachtet werden können. Die Figuren, formal zwar reduziert, zwar figurativ, aber nicht Abbilder, enthalten Momente des Körperlichen, wenn sie zum Beispiel Haltungen einzunehmen scheinen, wie wir sie von menschlichen Körpern kennen. Salcher überwindet einerseits die herkömmliche Idee von Bildhauerei, indem er diesen, seinen Figuren, menschliche Urbilder einschreibt. Festhalten an der Tradition und die Auseinandersetzung mit ihr und die Beherrschung des Handwerks sind die beiden wichtigen Aspekte bei der Formung seiner Menschen. Diese scheinen in sich selbst zu versinken, strahlen innere Ruhe und Geerdetsein aus. Sie erwachsen aus den Sockeln, gehen mit diesen eine Verbindung ein, übertragen die Stille und Ruhe auch auf den Betrachter.

Text: Eva Gratl

 

 

Robert Bosisio

Mit seiner Ästhetik der Unschärfe fordert der Maler Robert Bosisio die Sehgewohnheiten seiner Betrachter heraus. Kunstvoll lässt er die Konturen seiner Sujets verschwimmen und verhüllt das Dargestellte mit einem zarten, nicht zu durchdringenden Schleier. Ein geheimnisvoller, schemenhafter Bezug zur Wirklichkeit jenseits des Bildraums bleibt bestehen. Diesen jedoch mit dem Blick deutlich zu erfassen erweist sich als unmöglich. Eine Annäherung an das Bild vergrößert die Distanz nur noch, indem sich dieses aus der Nähe in Farben und Flächen auflöst. Jedoch lenkt der partout nicht scharf zu stellende Blick den Fokus auf das, was sich darin entzieht und das Sehen selbst als sinnliches Erlebnis wird zum Thema der Bilder.

Robert Bosisio wurde 1963 in Truden geboren. Er besuchte die Graphikschule in Bozen und studierte anschließend an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien Malerei bei Prof. Unger und Prof. Froher. Nach mehreren Studienaufenthalten, unter anderem in Berlin, London, Cluj-Napoca und New York hat der Künstler sich seit 2016 mit Ateliers in Truden, Cluj-Napoca und Berlin niedergelassen.